Saftige, goldbraune Wiesen, schneebedeckte Felswände und ein unberührter Bergsee. Die letzten beiden Tage unseres Roadtrips treiben nicht nur unsere Gefühlswelt auf die Spitze. Und spätestens jetzt ist uns klar: Unscheinbare Wege offenbaren meist die schönsten Plätze.
Hey, Beat und Alex wieder hier. Nach den vergangenen zwei aufregenden Tagen setzen wir unseren Roadtrip fort und wollen direkt auf den Großglockner. Der ist allerdings nur mit Schneeketten befahrbar. Mist! Jetzt brauchen wir eine Ausweichroute, denn unser festes Ziel für den heutigen Abend ist der Pragser Wildsee. Wir entscheiden uns die Felbertauernstraße zu nehmen, um den Großglockner zu umfahren. Ein bisschen betrübt, die höchste Straße der Alpen nicht befahren zu können, machen wir uns auf den Weg in den Tauern Nationalpark. Es dauert allerdings nicht allzu lange, bis sich herausstellt: Das war alles andere als ein Fehler!
Wir sind begeistert von den Farben, Wäldern und den Landschaften, die wir dort Kurve um Kurve erkunden können. Wir halten an. Eine kleine Holzbrücke hat es uns angetan – sieht nach dem perfekten Platz zum Frühstücken aus. Noch etwas verschlafen genießen wir unser Müsli und unseren morgendlichen Kaffee (ja, wir lieben Kaffee wirklich) im offenen CaraBus. Nach diesem Moment der Entspannung in Gesellschaft einer Kuhherde auf der Weide nebenan, geht es weiter mit der Reise.
Das tolle an Roadtrips ist, dass man komplett spontan sein kann. Das ist wohl auch der beste Tipp für Roadtrip-Neulinge – sei spontan! Also biegen wir einfach irgendwann ab und fahren in höher gelegene Dörfer. Die Straßen werden steiler und die Aussicht wird schöner.
Wir landen durch Zufall auf der Defreggental Landstraße, welche uns einen kleinen Pass hinauf führt. Ein weiteres Mal werden wir überrascht, denn wir erreichen ein offenes und weites Hochtal, bedeckt mit braungoldenem Alpengras. Ein kleiner Bach schlängelt sich durch die Landschaft. Ein einzelner Angler, der mitten im Wasser steht und fliegenfischt – eine Szenerie, wie im Bilderbuch!
Kurve für Kurve wird das Tal nur noch schöner. Jetzt ist es Zeit für eine Pause, um das zu genießen, was sich da vor unseren Augen aufgetan hat. Wir schnappen uns eine Decke und genießen die Sonne, während wir den kleinen Fluss auf seinem Weg ins Tal beobachten. Wir scherzen schon, dass wir heute wohl nicht mehr am Pragser Wildsee ankommen, sollte es noch schöner werden.
Am Ende des Hochtales verlassen wir Österreich und sind nun offiziell in Italien. Es führt uns die wohl engste – und zugleich auch eine der schönsten Straßen, die wir je gefahren sind – wieder ins Tal. Wir erreichen den Wildsee in den letzten Sonnenstrahlen des Tages. Der Pragser Wildsee liegt mitten in den Dolomiten und ist von beeindruckend steilen und farbigen Bergkanten umgeben.
Wir haben uns in den Kopf gesetzt, auf jeden Fall im See baden zu gehen, egal wie kalt oder wie schlecht das Wetter sein könnte. Also machen wir uns auf den Weg zur Sonnenseite des Sees. Dort angekommen, finden wir auch schnell ein passendes und warmes Plätzchen und wagen beide den Sprung ins kühle Nass.
Er war kalt! Ziemlich kalt sogar! Aber so etwas hilft dem Immunsystem, haben wir mal gehört. Also geht es frisch und munter wieder zurück zum Camper und nun in die Gegend von Meransen, um einen passenden Platz zum Schlafen zu suchen. Wir werden fündig. Heute geht es nach dem Abendessen mal früher ins Bett, um den Sonnenaufgang des nächsten Tages zu erwischen.
Der frühe Vogel fängt den Wurm. In unserem Fall keinen Wurm, sondern einen atemberaubenden Sonnenaufgang. Am Horizont die Dolomitenkette und im Tal die weiten, nebelbedeckten Felder. Alles in weiches Sonnenlicht getaucht. Alle Bäume, Zaunpfosten und Häuser werfen lange Schatten – genau deswegen stehen wir früh auf.
Heute ist der letzte Tag unseres Roadtrips und wir haben noch zwei hohe Pässe vor uns: Der Jaufenpass und das Timmelsjoch, um den Hauptalpenkamm zu überqueren. Das werden eine ganze Menge Höhenmeter heute.
Es ist schon eine ganz neue Erfahrung für jemanden, der eigentlich nur Kleinwagen fährt, nun mit einem hohen und langen Kastenwagen Passstraßen zu fahren. Doch nach der hundertsten Serpentine sind auch wir Experten im Pässe befahren. Außerdem kommt uns zugute, dass sich der CaraBus allgemein einfach sehr bequem fahren lässt! Das Timmelsjoch führt uns den Hauptalpenkamm auf 2.474km hinauf.
Es geht vorbei an kleinen Hütten, Felsen und ein paar mutigen Radlern, die den Pass mit reiner Muskelkraft bezwingen. Kurz bevor wir einen Tunnel im Berg durchqueren, steigen wir nochmal aus, um die Aussicht zu genießen. Und obwohl wir uns in einer derartigen Höhe befinden, ist die Temperatur hier äußerst angenehm.
Wir passieren den Tunnel, der uns durch die Spitze des Berges führt. Am anderen Ende fahren wir durch schneebedeckte Landschaften, was ja für die Höhe hier nichts Außergewöhnliches ist. Wir können es nicht lassen noch ein letztes mal auszusteigen, um durch den Schnee zu stapfen und ein paar Fotos zu machen.
Jetzt geht es wieder nach Hause und wir nehmen eine Menge Erinnerungen, Erfahrungen und Eindrücke mit. Es war zwar ein kurzer Trip, aber er hat sich mehr als gelohnt. Es fühlt sich an, als wären wir durch Island, Norwegen und Italien gleichzeitig gefahren. Dabei waren wir garnicht weit weg von Zuhause. Ein ganz herzliches „Dankeschön!“ geht raus an WEINSBERG, die diesen Trip möglich gemacht haben. Mit ihrem CaraBus konnten wir durch tiefe Wälder und über hohe Pässe fahren und hatten unser Haus immer mit dabei. Wir hoffen, dass ihr jetzt auch die Lust verspürt, eure Umgebung etwas zu erkunden. Denn die schönsten Plätze warten meist hinter der nächsten Kurve.